Kurzreview: Driver San Francisco

Nachdem ich knapp 45 Spiele mein eigen nenne, gibt es einige, die weder zum „Turm der Schande“ (weil durchgespielt), noch zu den Top 5 (bzw. eventuell Top 10) passen. Deswegen gibt es hier von Zeit zu Zeit auch kurze Reviews zu einigen gelungenen Spielen, die es aber nicht ganz in die Topliste geschafft haben.

Zur Premiere der Kategorie nehme ich euch mit auf eine Reise ins sonnige Kalifornien, genauer gesagt nach San Francisco.

Die „Driver“-Reihe dürfte den meisten Konsoleros (in meinem Alter) durchaus bekannt sein, Teil 1 erschien 1999 für die Playstation und war seiner Zeit nicht nur grafisch eine Revulotion. Auch spielerisch hatte es einiges zu bieten, unter Anderem war es eines der ersten Open World Spiele. Leider waren die Nachfolger „Driver 2“ & „Driv3r“ längst nicht so genial wie der Start der Franchise, viele waren genervt von den „Zu-Fuß-Missionen“, auch ich habe da dann doch lieber GTA eingelgt.

Es wurde dann lange still um den „Driver“ John Tanner, bis im Jahr 2011 dann die Marke neu aufgelegt wurde. Und ich muss sagen, es war für mich eine positive Überraschung.

Alles beginnt mit einer hübschen Rendersequenz, die den Antagonisten Jericho bei der Flucht aus dem Knast zeigt, die fällige Verfolgungsjagd dient sowohl als Tutorial als auch zur Einführung des neuen Features, dem „Shifften“. Tanner und sein Partner werden von einem Truck gerammt und Tanner wird schwer verletzt. Allerdings kann er plötzlich seinen Körper verlassen und sich in die Körper der vielen, anderen Verkehrsteilnehmer beamen. Ein total abgehobenes Feature, fernab der Realität, dieses wird aber im Laufe der Story noch erklärt. Aber das solltet ihr dann doch selbst herausfinden.

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Apropos Story, diese wird in hübschen Renderfilmchen und in Gesprächen im Auto (quasi „In-Car“) mit viel Augenzwinkern erzählt. Zusätzlich erwarten euch ein Haufen Nebenaufgaben, beispielsweise Straßenrennen mit zwei College-Bubis oder als Krankenwagenfahrer. Auch hier nimmt sich „Driver“ alles andere als ernst, mein Highlight war die Probefahrt mit einem Ford GT, bei der man den Verkäufer mit riskanten Manövern fast um den Verstand bringt. Zusätzlich befinden sich noch Challanges im Spiel, die ihr ebenfalls mit eurem Geld freischalten könnt, darunter die legendäre Parkhaus-Herausforderung aus dem Ur-„Driver“. Aber ihr könnt mir glauben, sie ist trotz Casualisierung immernoch genauso hart zu meistern wie damals…

Der Fuhrpark ist ausufernd groß, und natürlich könnt ihr nicht nur Autos direkt auf der Straße übernehmen, sondern auch eure erspielten Moneten in Luxuskarossen investieren. Diese sind lizensiert, schön detailliert und haben auch unterschiedliche Stärken und Schwächen sowie ein gelungenes Schadensmodel. Zudem gibt es auch echte Klassiker zu erstehen, z. B. den Lamborghini Countach, was mich als Kind der 80er besonders gefreut hat.

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Ein weiteres, tolles Feature ist die von TV-Serien bekannte „Previously on“-Zusammenfassung, die euch immer kurz zusammenfasst was in der Story bisher so passiert ist. Wirklich praktisch für Leute wie mich, die auch ab und an mal ein, zwei Wochen mit dem Spiel pausieren und sich aufgrund fortgeschrittenen Alters nicht immer an alles erinnern… ^^ Sowas würde ich mir öfter in Spielen wünschen!

Ein paar kleine Schwächen verhindern, dass „Driver“ ein echter Klassiker wird. Leider verwendet das Spiel die von anderen Rennspielen bekannte „Gummiband“-KI, die zwar jedes Rennen spannend hält, auf der anderen Seite aber auch ein perfektes Rennen von euch nicht mit einem souveränen Sieg belohnt. Zudem wiederholen sich nach einigen Spielstunden die Aufgaben bzw. die Anwendung des „Shifftens“.

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Alles in Allem war „Driver: SF“ ein echter Überraschungshit und hat sich glücklicherweise auch gut verkauft. Es ist sicher nicht perfekt, aber ich drehe dank „New Game Plus“ immer wieder gerne ein paar Stunden im McLaren F1 durch die Metropole und „shiffte“ LKW’s in den Gegenverkehr. Also falls ihr mal Lust auf einen spaßigen Action-Racer habt, schnappt euch den Titel!

Von mir gibt’s 7 von 10 möglichen Burnouts ^^

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